Blog – Angst vor Veränderung?

Vor ein paar Wochen stellte mir ein Sattler eine interessante Frage: „Warum haben Sie TreeClix gegründet?“ Diese Frage brachte mich dazu, über meinen beruflichen Werdegang nachzudenken. Überraschenderweise war meine Antwort sowohl zutreffend als auch widersprüchlich. Obwohl ich schon oft darüber nachgedacht hatte, wurde mir plötzlich der tiefere Grund meiner Entscheidung bewusst.

Pferde trainieren: Veränderung annehmen

Ich war immer überzeugt, dass das Training von Pferden ihre körperliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit fördern soll, was zwangsläufig Veränderung bedeutet. Bereits im Alter von sechs Jahren begann ich mit dem Reiten. Mit zunehmendem Wissen und Erfahrung wurde es mein Ziel, den Trainingszustand meiner Pferde zu verbessern. Ich wollte, dass sie eine ausgeprägte Oberlinie, einen gut bemuskelten Hals und eine kräftige Hinterhand entwickeln. Nach intensiven Trainingseinheiten schien mir mein Pferd immer größer, als ob es in einer Stunde 5 cm gewachsen wäre. Mein Ziel war es, durch gezielte Fütterung und Training körperliche Veränderungen zu erreichen. Den Muskelaufbau und die verbesserte Selbsthaltung zu beobachten, erfüllte mich und zeigte mir, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

Als Trainerin für zahlreiche Pferd-Reiter-Kombinationen war es stets mein Ziel, die Pferde optimal zu fördern und zu verbessern. Sie sollten Muskeln aufbauen, geschmeidiger und leistungsfähiger werden. Die positiven körperlichen Veränderungen im Laufe der Wochen, Monate und Jahre des Trainings zu beobachten, war die größte Belohnung meiner Arbeit.

Sattelanpassung: Angst vor Veränderung

Mit 32 Jahren begann ich als Sattlerin zu arbeiten. In meiner Ausbildung erwarb ich umfassende Kenntnisse über die Anatomie und den Körperbau von Pferden, ihre Bewegungsabläufe und die korrekte Beurteilung ihres Trainingszustands. Wir lernten, Schablonen zu erstellen und genaue Aufzeichnungen zu führen. Allerdings wurde uns nicht beigebracht, wie man mit den natürlichen körperlichen Veränderungen der Pferde umgeht, die dazu führen können, dass der Sattel nicht mehr passt. Die einzige vorgeschlagene Lösung war die Verwendung von Pads oder das Verstellen des Sattelbaumes.

Plötzlich überkam mich die Angst, dass sich die Muskulatur der Pferde so verändern könnte, dass die von mir angepassten Sättel möglicherweise nicht mehr passen würden. Ich wünschte mir sogar verzweifelt, dass die Pferde immer gleich bleiben würden. Als ich dies der Person erklärte, die nach TreeClix fragte, lachte er und sagte: „Das ergibt keinen Sinn!“ Und er hatte recht—es ergibt wirklich keinen Sinn.

Veränderungen gerecht werden mit regelmäßiger Sattelanpassung

Niemand kann genau vorhersagen, wie sich der Körper eines Pferdes verändert, aber es ist normal, dass er sich, besonders in der Breite, häufig verändert. Die meisten Pferde erleben saisonale körperliche Veränderungen. Faktoren wie Verletzungen, Umzug in einen neuen Stall, Änderungen im Training, in der Ernährung oder beim Reiter beeinflussen ebenfalls den Zustand eines Pferdes. Und wie bereits erwähnt, ist das Training ein wichtiger Faktor, der das Pferd verändert.

Wussten Sie, dass viele Pferde, besonders Dressurpferde, im Laufe der Jahre durch Veränderung der Selbsthaltung schmaler werden? Obwohl sie Muskeln aufbauen, zeigt der Brustbereich (T6-T14) mehr Veränderungen in der Selbsthaltung als Muskelwachstum. Warum? Das Training der Thoraxschlinge hilft dem Pferd, den Widerrist anzuheben, den Rücken zu nutzen und das Becken und die Hinterbeine zu beugen. Diese Widerristanhebung wird im Laufe der Jahre in der Gesamthaltung des Pferdes sichtbarer. Dies kann dazu führen, dass ein Pferd im Bereich, in dem die Ortsspitzen des Kopfeisens sitzen, um bis zu 3 cm schmaler wird.

Wie oft den Sattel kontrollieren?

Die Passform eines Sattels wird direkt durch den Muskelzustand (Breite) des Pferdes beeinflusst. Ebenso wirkt der Sattel auf das Pferd ein. Daher ist es entscheidend, den Sattel bei jeder Überprüfung anzupassen. Abhängig von Alter, Trainingsintensität und Niveau des Pferdes sollte der Sattel alle 2-6 Monate überprüft werden. Jede Veränderung beim Pferd sollte sich in der Sattelanpassung widerspiegeln, um sicherzustellen, dass der Sattel das Pferd unterstützt und nicht behindert oder verletzt.

Selbstverständlich müssen die Kissen ordnungsgemäß gepolstert sein. Wichtiger ist jedoch, dass die Kammerweite regelmäßig angepasst wird, um das Pferd optimal zu unterstützen. Die Baumweite muss der Breite des Pferdes entsprechen (für genaue Messungen siehe unsere YouTube-Videos).

Warum habe ich TreeClix gegründet?

Dies führt uns zurück zur ursprünglichen Frage: Warum habe ich TreeClix gegründet? Mein Ziel war es, die unvermeidlichen, natürlichen Veränderungen im Zustand eines Pferdes zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass der Sattel immer perfekt passt. Mit TreeClix kann ich die Baumweite bei jeder Überprüfung genau einstellen. Diese einfache Anpassungsmöglichkeit trägt dazu bei, den Komfort und die Leistung des Pferdes zu erhalten und verhindert Unbehagen sowie mögliche Verletzungen durch einen schlecht sitzenden Sattel. Diese Innovation stellt sicher, dass sowohl Pferd als auch Reiter ihr volles Potenzial entfalten können.

Was sind Ihre Gedanken?

Ich bin mir bewusst, dass die beschriebenen Veränderungen je nach Rasse, Disziplin und anderen Faktoren variieren können. Ich bin sehr gespannt auf Ihre Erfahrungen zu diesem Thema. Ob Sie nun Sattler, Reiter oder Ausbilder sind, ich würde gerne erfahren, woher Sie kommen und welche Erfahrungen Sie mit verschiedenen Rassen gemacht haben.

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